An den ersten beiden Wettkampftagen stand der Formenlauf auf dem Programm. Emir Can Erdemir, der 7-fache Deutsche Meister und 2-fache Vizeeuropameister vom TSV Waldtrudering, musste im Einzel männlich auf die Fläche.
Um den Formenlauf attraktiver zu gestalten, wurden bei der Studenten-Weltmeisterschaft die Wettkampfregeln abgeändert. Wie allgemein üblich, wurde eine Pool-Liste erstellt, bei der die besten 16 Formenläufer bzw. -läuferinnen gesetzt werden. Im sogenannten Battle treten die Teilnehmer bis zum Viertelfinale gegeneinander an; die höhere Wertung kommt eine Runde weiter. Die acht Viertelfinalisten müssen dann zwei Formen laufen, eine davon – und das ist neu – im Freestyle. Anhand der addierten Punkte werden dann der Medaillengewinner ermittelt.
Emir Can Erdemir, der in der Pool-Liste an Nummer vier gesetzt wurde, konnte sich im Achtelfinale gegen Muhammad Syabil bin Mohd Soupie aus Singapore durchsetzen und stand damit bereits im Finale der besten Acht. Dort lag der Münchener nach dem ersten Durchgang auf einem hoffnungsvollen fünften Platz. Im zweiten Durchgang, dem Freestyle, lief es für Emir Can nicht nach Plan. Er bekam eine niedrige Wertung – und lag am Ende auf dem undankbaren achten Platz.
Im Team männlich ging Emir Can Erdemir mit Fabian Reich (Potsdam) und Ken-Levan Jordt (TVSH) auf die Fläche. Durch ein Freilos stand das Dreierteam im Finallauf – und belegte in der Endabrechnung den siebten Platz.
Am dritten Wettkampftag ging Supharada Anya Kisskalt (Taekwondo Elite Nürnberg) auf die Kampffläche. In der mit 25 Teilnehmerinnen besetzten Damenklasse bis 49 kg setzte sich die an Nummer zwei gesetzte Nürnbergerin zunächst gegen Dilnoza Tangirova aus Usbekistan durch und gewann anschließend auch in zwei Runden das Viertelfinale gegen Sofia Garcia Marquina, der Jugend- und Junioren-Europameisterin aus Spanien.
Viele rechneten wohl damit, dass für Anya Kisskalt im Habfinale gegen Kamonchanok Seeken, der amtierenden Vizeweltmeisterin aus Thailand, das vorzeitige Aus kommen dürfte, denn bei den diesjährigen Dutch Open und im letzten Jahr bei den Croatia Open standen sich beide bereits gegenüber. Beide Male ging die Thailänderin als Siegerin von der Fläche; in Kroatien deutlich mit zwei gewonnenen Runden und in Holland deutlich knapper, und zwar mit 2 zu 1 Runden. In Essen zeigte die Nürnbergerin ihren Kampfgeist – und kam nach einem 2-zu-1-Runden-Sieg ins Finale.
Im Finale gegen Jingyue Ma aus China musste Supharada Anya Kisskalt dann eine 2-zu-0-Runden-Niederlage akzeptieren. Herzlichen Glückwunsch zur Silbermedaille.
Bei den Damen bis 73 kg gewann Emily Hörmann (SV Raisting) ihren ersten Kampf gegen Etisha Das aus Indien mit zwei Runden. Im Viertelfinale unterlag sie dann nach einen verbissen geführten Kampf gegen Mikaela Oliveira dos Santos, der späteren Drittplatzierten aus Brasilien.
In der mit 19 Teilnehmerinnen besetzten Damenklasse über 73 kg unterlag Esmeralda Husovic (TSV 1865 Dachau) im Auftaktkampf gegen I-Chun Chin, der späteren Zweitplatzierten aus Taiwan.
In der Damenklasse bis 53 kg, in der 20 Teilnehmerinnen an den Start gingen, unterlag Adiba Asimi (TSV 1865 Dachau) gegen Miley Domenica Guanga Nazareno aus Ecuador mit zwei Runden.
Bei den Herren bis 87 kg unterlag Vincent Hörmann (SV Raisting) bei seinem ersten Kampf mit zwei Runden gegen Vito Krpan, dem späteren Drittplatzierten aus Kroatien.
Am letzten Wettkampftag wurden die Teamfights für die Damen und Herren sowie im Mixed-Team ausgetragen.
Beim Herren-Teamfight gingen 18 Teams an den Start. Die deutschen Herren – besetzt mit Vincent Hörmann, Eila Pörsch und Takrim Mirza – verloren in zwei Runden ihre Auftaktkämpfe gegen Armenien.
Bei den Damen gingen ebenfalls 18 Teams an den Start. Auch für das deutsche Damen-Team – mit Emily Hörmann, Jessica Wolf und Helin Rüya Kodaman – kam das vorzeitige 2-Runden-Aus gegen Kasachstan.
In dem mit zwei Damen und zwei Herren besetzten Mixed-Team schickten 17 Nationen ihre Teams an den Start. Das deutsche Team, besetzt mit Supharada Anya Kisskalt, Laura Goebel, Jona Pörsch und Kaan Gümüs, erkämpft sich zunächst einen hart erkämpften 2-zu-1-Sieg gegen die Türkei. Nach einem weiteren Sieg im Viertelfinale gegen Indien, verlor das deutsche Team gegen die späteren Goldmedaillengewinner aus Usbekistan. Herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille.
Photos:
FISU 2025 – Conny Kurth, Anthony Hanc