Jugend-Weltmeisterschaft 2018

von links nach rechts: Nurettin Yilmaz, Vanessa Beckstein, Darija Husovic, Özer Gülec

DTU-Nationalteam

Zwei Tage nach dem Qualifikationsturnier für die Olympischen Jugend-Spiele wurde ebenfalls in Hammamet die Jugend-Weltmeisterschaft ausgetragen. Die jeweils zehn männlichen und weiblichen Gewichtsklassen wurden an fünf Wettkampftagen ausgekämpft. Das Team wurde von Bundestrainer Marco Scheiterbauer betreut.

Das deutsche Nationalteam geht mit 16 Kadermitglieder an den Start, darunter sind sechs aus bayerischen Vereinen. Hier die Wettkämpfe im Einzelnen:

Vier Tage nach ihrer Qualifikation für die Olympischen Jugend-Spiele in Buenos Aires ging Vanessa Beckstein (SV Nennslingen) bei der weiblichen Jugend bis 52 kg an den Start. In der mit 41 Teilnehmerinnen besetzten Klasse bezwang sie im ersten Kampf die Österreicherin Elif Stoyanov mit 26 zu 7 Punkten und gewann danach vorzeitig mit 24 zu 4 Punkten gegen Ouhoud ben Aoun aus Tunesien. Nach einem weiteren vorzeitigen 23-zu-3-Sieg gegen Klara Kovac aus Kroatien stand die zweifache Europameisterin aus Nennslingen bereits im Halbfinale. Beim Kampf um den Einzug ins Finale musste sich Vanessa gegen Anastasija Zolotic, der sehr groß gewachsenen späteren Weltmeisterin aus den USA, geschlagen geben. Sie unterlag zwar mit 10 zu 18 Punkten, bekam aber bei der Siegerehrung die Bronzemedaille um den Hals gehängt – herzlichen Glückwunsch!

Am letzten Wettkampftag musste Darija Husovic vom TSV 1865 Dachau, die nach dem Olympia-Qualifiaktionsturnier etwas angespannt war, in der mit 30 Teilnehmerinnen besetzten Gewichtsklasse bis 68 kg auf die Kampffläche. Nach Einzelgesprächen mit Bundestrainer Marco Scheiterbauer öffnete sich die Dachauerin und konnte bei der anstehenden Weltmeisterschaft wieder gewohnt locker agieren.

 Dort ließ sie Pei-Fan An, ihrer ersten Gegnerin aus Chinese Taipei, keine Chance. Die Dachauerin gewann deutlich mit 17 zu 3 Punkten. Auch Joana Margarida Freira, ihre nächste Gegnerin aus Portugal, unterlag deutlich mit 17 zu 0 Punkten. Nach einem weiteren 13-zu-6-Sieg gegen Aleksandra Perisic aus Serbien stand Darija im Halbfinale und damit auch auf einem sicheren Medaillenplatz. Gegen Althea Laurin, der späteren Weltmeisterin aus Frankreich, unterlag Darija Husovic mit 0 zu 16 Punkten, konnte die Rückreise nach Deutschland aber mit einer Bronzemedaille im Gepäck antreten.

In der mit 36 Teilnehmerinnen besetzten Gewichtsklasse der weiblichen Jugend bis 42 kg gewann Shayna Guerra (TKD Özer Nürnberg) ihren ersten Kampf gegen Dalya Rehani aus Frankreich vorzeitig mit 28 zu 8 Punkten und stand nach einem weiteren 11-zu-4-Sieg gegen Samatha Rico Aguillar aus Mexiko im Viertelfinale. Beim Kampf um einen Medaillenplatz musste sie gegen Mi-Reu Kang, der späteren Weltmeisterin aus Korea, antreten. Die Nürnbergerin unterlag vorzeitig mit 12 zu 32 Punkten. Übrigens, die Koreanerin gewann alle ihre Kämpfe vorzeitig, also mit einem Abstand von zwanzig Punkten.

In der männlichen Jugendklasse bis 48 kg konnte sich Kubilay Yilmaz (TKD Özer Nürnberg) im ersten Kampf mit 15 zu 13 Punkten gegen El Maaida Nafaa aus Marokko durchsetzen. Im nächsten Kampf gegen Burkit Tursynbay aus Kasachstan musste der Nürnberger eine 19-zu-26-Niederlage akzeptieren. Für Bundestrainer Marco Scheiterbauer kämpfte Kubilay im Rahmen seiner derzeitigen Möglichkeiten, und zwar mit aufsteigender Tendenz.

Pech mit der Auslosung hatte Eren-Can Onus, der in der männlichen Jugendklasse bis 51 kg als WM-Neuling gleich im ersten Kampf gegen Khanoghlan Karimov aus Aserbeidschan antreten musste. Der Nürnberger verlor die Begegung am Ende mit 7 zu 12 Punkten. Aus der Sicht von Bundestrainer Marco Scheiterbauer hat sich Eren-Can auf der Kampffläche gut verkauft und sehr viel Erfahrungen gewonnen.

In der mit 69 Teilnehmern am stärksten besetzten Gewichtsklasse der männlichen Jugend bis 63 kg gewann Muhammedcam Gökce (KSC Leopard Nürnberg) seinen ersten Kampf gegen Patrick Vieira (Cap Verde) vorzeitig mit 29 zu 6 Punkten. Auch seinem nächsten Gegner, Jure Pajk, aus Slowenien, ließ er keine Chance und gewann ebenfalls vorzeitig mit 26 zu 1 Punkten. Gegen Erfan Moradi, der Vizeweltmeister 2015 und Asienmeister 2015 aus dem Iran, unterlag er dann aber mit 7 zu 13 Punkten. Der Iraner gewann am Ende die Bronzemedaille.   

Neben Vanessa Beckstein und Darija Husovic gewannen auch noch http://www.taekwondodata.com/celine-schmidt.ajyq.htmlCeline Schmidt (Friedrichshafen), Lea Karmely (Stuttgart) und Laura Goebel (Ingelheim) eine Bronzemedaille.

Bundestrainer Marco Scheiterbauer war von den Leistungen der deutschen Kadermitglieder und der gesamten Teamleistung begeistert. Mit den fünf Bronzemedaillen bei der weiblichen Jugend lag Deutschland in dieser Kategorie in der Nationenwertung auf dem sechsten Platz.  

 

Fazit von BTU-Vizepräsident Georg Streif:
Als Verantwortlicher des Leistungssportes der BTU freue ich mich sehr, wenn die Team-Arbeit unseren BTU-Leistungsstützpunkt-Teams, den Heimtrainern und Athleten Früchte tragen. Dies war einmal mehr bei der Jugend-Olympiaqualifikation und Jugend-Weltmeisterschaft in Hammamet/Tunesien zu sehen. Vanessa Beckstein erkämpft einen Startplatz für die kommende Jugend-Olympiade und die Bronzemedaille bei der U18-Weltmeisterschaft. Ebenso die Bronzemedaille erkämpfte sich Darija Husovic.

Herzliche Gratulation an die BTU-Athletinnen, Heimtrainer und das Trainerteam der DTU mit Jugend-Bundestrainer Marco Scheiterbauer, den Disziplin-Trainern Özer Gülec und Nurettin Yilmaz sowie dem Team-Doc Dr. Frank Düren.

Ebenso meine Gratulation an die weiteren Medaillengewinner Celine Schmidt, Lea Karmely und Laura Göbel. Dank an alle Mitwirkenden, die viel Arbeit im Umfeld und im Hintergrund leisteten.

Text:   Peter Bolz
Fotos: DTU-Team