Eröffnung des neuen Bundesstützpunkt in Nürnberg

Über 200 eingeladene Ehrengäste kamen nach Nürnberg zur feierlichen Eröffnung des neu errichteten Taekwondo-Bundesstützpunkts. Mit musikalischer Begleitung der von Timo Dusel geleiteten Schulband der Bertolt-Brecht-Schule moderierte Dieter Barth, Sprecher des Bauträgers wbg-Immobilien GmbH, die Eröffnungsfeier. 

Während der Feierlichkeiten wurde aber nicht nur der Schlüssel an die Deutsche Taekwondo Union (DTU) übergeben. Joachim Herrmann, der bayerische Staatsminister des Innern, unterzeichnete während der Feierlichkeiten auch noch einen Fördervertrag, in dem die Aufnahme von Taekwondo in die Spitzensportförderung bei der Bayerischen Polizei geregelt ist.

Bevor es aber soweit war, ging Dr. Klemens Gsell, Bürgermeister der Stadt Nürnberg, ans Mikrophon. In seiner beeindruckenden Rede ging er auch darauf ein, weshalb der neue Bundesstützpunkt in Nürnberg errichtet wurden. Seine Ausführungen nach wurden im Jahr 2013 die ersten Visionen in diese Richtung zwischen Dr. Harald Schmidt, dem Schulleiter der Bertolt-Brecht-Schule, und Reiner Hofer, dem damaligen Präsident der Bayerischen Taekwondo Union (BTU) und seinem „Vize“ Georg Streif geführt. Bei den ersten Überlegungen ging es um die Frage, ob es prinzipiell eine Möglichkeit geben würde, auf dem Schulgelände der Bertolt-Brecht-Schule ein Bundesleistungszentrum für Taekwondo zu errichten. Damit kam der Stein ins Rollen. Diese Idee, in Nürnberg - für den organisierten Taekwondo-Sport in Deutschland was Einmaliges zu errichten - wurde hier dem Bürgermeister Dr. Gsell vorgetragen und grob erläutert. Diese für die Metropolregion Nürnberg sportliche Ergänzung des Gesamtkonzepts dieser Stadt wäre sicherlich eine tolle Sache, so Reiner Hofer. So betrachtet stand man dem Vorhaben wohlwollend gegenüber. Bei der Suche nach finanziellen Partnern für die errechnete Bausumme in Höhe von 4 Millionen Euro erklärten sich die bayerische Landesregierung und die Bundesregierung bereit, sich bei der Errichtung eines Bundesstützpunktes mit jeweils einer Million Euro zu beteiligen. Nachdem auch noch eine Zusage der Sparkasse Nürnberg vorlag, sich ebenfalls mit 750.000 Euro zu beteiligen, erklärte sich die Stadt Nürnberg bereits, die verbleibenden 1,25 Millionen Euro zu übernehmen. Damit stand einem Neubau nichts mehr im Wege. Am 14. September 2017 wurde der Grundstein für den neuen Bundesstützpunkt gelegt. Näheres siehe hier:
https://www.btu-online.de/news/beitrag/news/baubeginn-fuer-taekwondo-bundesstuetzpunkt-in-nuernberg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7243c0ca7b81d1672935007764d47404

Aus der Sicht von Innenminister Joachim Herrmann, in Bayern auch verantwortlich für die Ressorts Sport und Integration, ist Taekwondo im Großraum Nürnberg nicht nur eine sportliche Größe, sondern auch ein wertvoller Partner für die Integration. Im Anschluss ging Innenminister Herrmann auf den neuen Kooperationsvertrag ein, der zwischen der DTU und der bayerischen Polizei in Sachen „Spitzensportförderung“ abgeschlossen wurde. „Die Akzeptanz und der Erfolg hängen maßgeblich vom sportlichen Erfolg der Teilnehmer ab“, erklärte der Innenminister. Dabei sei die leistungssportliche Infrastruktur und die Betreuungssituation von großer Wichtigkeit. Beim Ausbildungsstandort Dachau wird nämlich keine eigene Trainingsstätte eingerichtet. Dort wird auch kein Trainer eingestellt.

Das Konzept zur Förderung des Spitzensports bei der Polizei für Sommer- und Wintersportarten wurde im September 2012 beschlossen. Für den Sommersport wurden bislang acht Sportarten aufgenommen. Mit der Aufnahme von Taekwondo in die Spitzensportförderung bietet die Bayerische Polizei herausragenden Athleten die Möglichkeit, Sport und Beruf miteinander zu vereinbaren. Durch eine zeitlich gestreckte Polizeiausbildung bietet sich für die Athleten genügend Spielraum für eine erstklassige Sportlerkarriere. Nähere Informationen findet ihr hier:
https://www.polizei.bayern.de/bepo/wir/spitzensport/index.html/177476

Als nächster Redner ging Dr. Matthias Everding, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Nürnberg, ans Rednerpult. Seinen Ausführungen nach ist der neue Bundesstützpunktes eine Chance für die Förderung und Leistungssteigerung im Taekwondosport. Ein wichtiges Nahziel sind die Olympischen Spiele 2020.

Nach einer Musikeinlage überreichte Ralf Schekira, Geschäftsführer der Baugesellschaft wbg GmbH, einen symbolischen Schlüssel, der von DTU-Präsident Stefan Klawiter und BTU-Präsident Gerd Kohlhofer dankend in Empfang genommen wurde. Mit der feierlichen Übergabe steht dem deutschen Taekwondosport eine hochmodere Sporthalle mit einer Nutzfläche von insgesamt 1.200 Quadratmeter zur Verfügung. Jeder Winkel des Stützpunkts ist voll und ganz auf den Leistungssport ausgerichtet. Für alle Kadermaßnahmen kann ab sofort eine 40 Meter mal 20 Meter große Trainingshalle mit versenktem Mattenboden genutzt werden. Ebenfalls vorhanden ist ein Raum für Physiomaßnahmen, ein Fitness- und ein Unterrichtsraum, Umkleideräume und vieles mehr.   

Es ist deshalb auch nachvollziehbar, dass DTU-Präsident Stefan Klawiter in seiner Rede die Übergabe des neuen Bundesstützpunkts in Nürnberg als Meilenstein des organisierten Taekwondosport und als Startsignal für den Leistungssport im Taekwondo bezeichnete. Er bedankte sich beim Nürnberger Bürgermeister Dr. Gsell und bei allen, die sich an der Übernahme der Kosten für die Errichtung des Stützpunkts beteiligten. Ein besonderes Dankeschön richtete er an die Bertolt-Brecht-Schule für ihren Beitrag bei der Nachwuchsförderung und auch an Reiner Hofer, dem „Vater des Projekts“. Besonders erfreut zeigte sich Stefan Klawiter, dass die Stelle des hauptamtlichen Stützpunktleiters mit Hasim Celik, dem Para-Weltmeister 2013, besetzt werden konnte. Die Kosten für diese Stelle werden von der Landesregierung und vom Bund übernommen.

Als letzter Redner ging Gerd Kohlhofer, Präsident der Bayerischen Taekwondo Union, ans Rednerpult. Neben seinem Dank an alle beteiligten Institutionen brachte er noch einmal seine Freude über den neu zustande gekommenen Rahmenvertrag mit der Bayerischen Polizei zum Ausdruck. Er richtete seinen Dank auch an die Unterstützung durch den Bayerischen Landessportverband, und dort insbesondere an den Präsidenten Jörg Ammon und an Harald Stempfer, dem Vizepräsident Leistungssport.

Nach den Festreden setzten sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und DTU-Präsident Stefan Klawiter zusammen, um im Beisein von Wolfgang Sommer, dem Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei und Polizeidirektor Gerd Enkling den Kooperationsvertrag für die Förderung des Leistungssports bei der Polizei zu unterzeichnen.

Nach einer Taekwondo-Vorführung, bei der Leistungssportler aus bayerischen Vereinen ihr Können mit exakt vorgetragenen Techniken und Bruchtests unter Beweis stellten, und einem Teamfight zwischen jeweils fünf Sportlern der beiden erfolgreichen Nürnberger Vereine KSC Leopard Nürnberg und Taekwondo Özer Nürnberg, wurden die Ehrengäste zum Ausklang der Eröffnungsfeier mit einem Flying Buffet verwöhnt.

Bei der Eröffnung des Bundesstützpunktes waren auch zahlreiche Medienvertreter anwesend, unter anderem auch das Bayerische Fernsehen und der regionale Fernsehsender Franken-TV.

Wer keine Gelegenheit hatte, sich den Beitrag des Bayerischen Fernsehen anzuschauen, kann ihn hier anklicken:
https://www.br.de/mediathek/video/nuernberg-die-neue-taekwondo-hauptstadt-av:5c45fa6414525b0018d7edb9?fbclid=IwAR2rp48nGTKym_TDqHuwnZg_nE_df6F9Xii9L5aw44cnQUhv-axdgtOR0Yo